Mittwoch, 28. Oktober 2009

Neues aus Berlin

Hallo ihr Lieben,
nun melde ich mich aus dem Großraum in alle Kleinräume. Ich sitze jetzt seit knapp vier Wochen in Berlin, genauer gesagt sitze ich mehr als acht Stunden täglich in einer PR-Agentur. Absoluter Lebenswandel in diesen vier Wochen. Ich genieße Schlafen noch viel mehr als vorher, dafür wird Essen überbewertet und sowieso Freizeit, denn dafür ist kaum Zeit. Alles in allem gefäll mir Berlin sehr gut, klar, sonst hätte ich mich nie für diese Stadt entschieden. Ich gehe soweit zu sagen, dass ich Berlin liebe. Warum? Ich glaube es ist die Abwechslung aus Hässligkeit und Schönheit, oder hässliche Schönheit, einfach die Kontraste. Ich wohne in einer wirklich luxuriösen Riesenwohnung in Stegliz, eigentlich eher ein Zufall als gewollt. Nach unzähligen WG-Besichtigungen habe ich mir dann den Tipp meiner Tante angeschaut, nämlich das Gästezimmer einer Bekannten. Beim ersten Blick war sofort klar: Hier musst du einfach einziehen. Dort fühl ich mich auch pudelwohl, der Bezirk ist der Wahnsinn, direkt vor der Nase die Schloßstraße, also eine riesige Einkaufsstraße und ich würde mal behaupten ein sozial gefestigtes Menschenklientel läuft hier rum. Nun arbeite ich aber im Osten, fahre jeden Morgen ca. 30 Minuten U-Bahn und staune schon nicht mehr über die Unterschiede. An den Stationen Zoologischer GArten und Kurfürstendamm steigen die Menschen im Anzug und Kostüm aus, im WEdding dafür immer mehr Typen mit Jogginghosen in den Socken ein. Täglich wird mir der Straßenfeger oder die Motz angeboten, oder ich werde nach Essen oder einigen Cents gefragt. Erstaunlicherweise das alles im Osten, die Klischees bewahrheiten sich hier zu oft. Aber ich finde es interessant, habe auch keine Angst vor den Leuten. Ich liebe die Berliner Art,irgendwie ruppig und unfreundlich, aber dafür total ehrlich. Und der Dialekt ist einfach der Oberhammer... . Mich bespaßen die Cindys, Mandys und Dustins auch oft in der Ubahn, auch wenn es eigentlich traurig ist, wie viele Menschen hier eine echt beschissene soziale Situation haben. Selten sieht man im schönen Ostwestfalen so krasse Gegensätze wie hier. Aber ich denke es tut echt mal gut, sowas zu erleben. Genau so wie es gut tut so nen heftigen Tag zu haben. Ich lerne viel beim Arbeiten, denke auch, dass es mich PR-technisch weiterbringt. Aber einfach so den Alltag in einer Millionenstadt zu meistern, das ist echt ganz cool. Habe mich gestern noch mit Marco darüber unterhalten, wir sind uns einig, auch wenn es sich doof anhört, man härtet ein bisschen ab. Und wenn man dann durch die schönen Straßen geht, mit den wunderbaren Altbauten und historischen Gebäuden, dann ist das wie eine kleine Belohnung. Schließlich ist man in Berlin, und in Berlin kann man jeden Tag alles machen, worauf man Lust hat! Ich hoffe, dass bald mal Zeit dafür ist!

1 Kommentar:

  1. Hach das hört sich irgendwie schöööön an :)
    Ich vermiss euch....

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