Montag, 27. Juli 2009

Mein erstes Mal in einer Achterbahn

Ich schreibe mit ein paar Stunden Verspätung. In meiner Heimat ist seit Samstag das wunderbare Liborifest. Deshalb war es gestern natürlich super leer im Kiosk, ich hab mit meiner Freundin Lena gearbeitet und eigentlich viel mehr gequatscht. Das tat echt mal wieder gut. Abends bin ich dann mit meinem Freund, Rike und ihrem Freund in die Stadt gepilgert. Ich liebe übrigens meinen Vater dafür, dass er immer irgendwelche Geheimparktipps hat, wir haben mitten in der Innenstadt geparkt-wuhu. Wir sind dann schön über den Berg geschlendert. Das Wetter war auch richtig super, oh und wir haben grandiosen Krimskrams gewonnen-ich eher nicht-aber Daniel und Martin. Rike und ich haben immerhin jeweils ein furchtbar hässliches Plüschherz und eine Plastik-Hello-Kitty abgestaubt. Ich wollte natürlich noch mit einem der grandiosen Karussels fahren,Autoscooter war zu cool, diese riesen Teile einfach mörderisch, also haben wir uns auf die Achterbahn geeinigt, puh mein erstes Mal Achterbahn. Und die war noch in so einem Zelt, mal fuhr also durch die Dunkelheit, wusste überhaupt nicht was auf einen zu kommt. War schon ganzschön crazy, ich mit Daniel und Plastik-Kitty dann in so nen Drachenwagon und ab ging die Post. Ich musste ein bisschen kreischen, dafür ist das Foto der Knüller!!! Ich hab Kitty zwischen die Knie geklemmt und bin am schreien, sieht ein bisschen aus wie eine Geburt, Rike hat leider die Augen zu gemacht auf ihrem Bild. Und für 4 Euro wollte ich mir die Abzüge dann doch nicht holen. Aber wir hatten echt Spaß, vielleicht bin ich jetzt breit für einen Freizeitpark.....

Samstag, 25. Juli 2009

Beklemmend

Ich hatte heute eine traurige Situation. Eine ältere Frau kam auf mich zu, hatte zuvor einen Kaffee bestellt. Sie sah hübsch aus, eine schicke Bluse, eine Strickweste, die grauen Haare hochgesteckt. Es war ziemlich ruhig im Kiosk, also gab sie mir ihre Tasse und meinte "Das ist vorerst die letzte, die ich getrunken hab." Ich hab sie fragend angeschaut und dann schossen ihr die Tränen in die Augen. Sie erzählte mir, dass die Ärzte ihr heute die schlechte Diagnose gestellt hätten, dass der Krebs ihren gesamten Bauchraum, alle Organe befallen hätten. Mir fiel auf, dass ich Bauch ungewöhnlich dick war für ihre zarte Statur. Am Montag wird sie operiert, morgen kommt ihr Mann, sie möchte ihn nocheinmal sehen. Mir geht soetwas immer unglaublich nah, ich hätte mitweinen können, habe mich aber zusammengerissen, eigentlich kenne ich sie ja auch nicht. Aber sie ist unheimlich sympatisch und strahlt so viel Wärme und Herzlichkeit aus, dass ich die Situation emotional als sehr beklemmend für mich empfand. Was sagt man so einer Frau? "Geben sie nicht auf, die Hoffnung stirbt zuletzt?" Alles ist unpassend. Vorallem kam dann ein anderer Gast rein. Sie sah das und nahm mich zur Seite "Passen sie auf sich auf, meine Liebe. Sie sind eine gute, ich wünsche ihnen alles Glück der Welt. Und Gesundheit."Puh da musste ich ganz schön schlucken. Den Klos im Hals hab ich mir für zu Hause aufgehoben....

Freitag, 17. Juli 2009

Kampfvogel

Heute war mal keine Vorlesung, dafür musste ich meinem Zweitjob nachgehen. Ich kümmer mich ein bisschen um den Haushalt eines Familienfreundes, ist ne lukrative Sache, bekomme unendlich guten Studenlohn und darf mir immer mal wieder gute Krimis mitnehmen und sie behalten. Aber ganz klar war ich danach wieder im Kiosk. Die Tochter meiner Chefin war da, mit einer ganz roten Nase. Timmi hat sie gebissen! Der Papagei! Ein Graupapagei. "Er wollte mir beim Frühstück die Nasenscheidewand durchtrennen" hat sie gesagt. So ein Kampftier. Maulkörbe gibts wohl nicht, wären auch ziemlich klein. Vielleicht sollte ich sowas erfinden und werde Milliardärin... Naja ich hab gefragt warum Timmi das macht, er ist nämlich sonst ganz niedlich, kann wie ein Hund bellen und singt "Mamamamamama Pokerface nananana". Stephie meinte er war sauer, weil sie ihm gestern Abend ein Körnerbrötchen anstelle eines normalen Brötchens gegeben hat... Da soll nochmal wer sagen, dass Tiere nicht denken können....

Donnerstag, 16. Juli 2009

Verletzungsgefahr

Puh, ich hab das Gefühl meine Beine fallen ab. Hatte erst BWL-Vorlesung, und das zog sich unendlich lang. Dann bin ich mit dem Zug in die Heimat, mit dem Rad in den Rossmann und dann weiter in den Kiosk. Ich dachte, dass es so ruhig wie die letzten Tage wird, aber nix da. Ich konnte mich nichtmal hinsetzten, geschweige denn ein Schundblatt durchblättern...hartes Leben. Dann gings los, hab mich dreimal an der gleichen scheiß Kante gestoßen und dann mein Knie komisch an zwei Getränkekästen eingeklemmt...fragt nicht wie, es ist blau und rot und lila, die Farbkombi hat natürlich schonwieder was. Jetzt möchte ich nur noch die Beine hochlegen und chillen, aber geht nicht, Projekt Medienwirtschaft wartet

Mittwoch, 15. Juli 2009

Ominös, Ominös

Als ich heute nach der Uni direkt mit meinem Rad zum Kiosk gedüst bin, hat mich da schon ein ominöses Szenario erwartet. Ein Mädchen, ca 17 Jahre alt saß an dem Tisch in der Ecke, mit einem Kaffee in der Hand und dem Süßstoff, soweit nix besonderes. Beim längeren Hinsehen bemerkte ich allerdings, dass sie mehr Süßstoff als Kaffee konsumierte. Sie hat die Süßstoffperlen gelutscht. Kam mir sehr merkwürdig vor, vorallem, als sie auf einmal loslief richtung Klo. Einige Minuten später kam sie wieder, setzte sich an den Tisch und wiederholte die Prozedur. Ich konnte nicht soviel damit anfangen. Kurz bevor ich den Laden dann schließen wollte kam eine Schwester und hat mit empfohlen den Süßstoff wegzustellen wenn das Mädchen kommen würde. Sie hätte Bulemie und würde die Perlen schlucken, damit naja ich sag mal die Verdauung angeregt wird. Süßstoff gibts jetzt nur noch auf Nachfrage...
Letzte Woche ist übrigens eine Fruchtblase geplatzt, ich war leider nicht dabei-vielleicht auch zum Glück. Es war draußen, auf der Terrasse, zack-platsch. Gut, dass die Ärzte in der Nähe sind. Die Plastikbank haben wir übrigens gegen eine neue ersetzt.
Als ich dann vorhin über den Staudamm geradelt bin gabs noch eine ominöse Situation. Vor einigen Wochen wurde in dem Staubecken eine Leiche gefunden, das Verbrechen ist aufgeklärt, Täter sind schon eingebuchtet. Aber ziemlich direkt an der Stelle ging vorhin eine Familie her: Mama mit Baggi voraus, Papa mit Tochter auf der Schulter hopsend hinterher. Der Papa war am pfeifen, dieses Pfeiflied von "Kill Bill". Ich kann leider keine Töne schreiben, aber wer es kennt kann verstehen, dass es wirklich sehr ominös war....

Montag, 13. Juli 2009

Über mich, Rentner und mich als Rentner

Ich bin Judith, 20 Jahre alt, ein normales Mädchen, würde ich sagen. Ein bisschen groß, würden andere sagen. Ich arbeite in einem Krankenhauskiosk, nicht nur so eine kleine Bude. WIr haben sogar eine Terrasse und Tische und Stühle, servieren Torten und Kaffee und Süßigkeiten, Zeitschriften, Hygieneartikel, eigentlich alles. Ich fühl mich dort richtig wohl, kann nämlich jederzeit an den Kühlschrank gehen, mir immer etwas zu essen nehmen und Zeitschriften schmökern....oooooooh richtige Schundblätter wie OK!, oder Intouch. Eigentlich passieren mir dort viele witzige Dinge, heute war es aber recht ruhig. Um halb sieben bin ich dann auch nach Hause gegangen, hab natürlich in meiner auf 183 cm ausgedehnten Tollpatschigkeit den Bus verpasst und bin geschlendert. Mach ich manchmal ganz gerne, hab heute Häuser gesehen, die ich vorher noch nie gesehen hab. Ich bin durch so eine Rentnersiedlung gelaufen und musste plötzlich sehr viel über Rentner nachdenken. Diese Häuser sahen knallhart gleich aus! Piekfeiner Rasen, millimeter genau gestutzt, Variationen vom Buxbaum- rund, rundlich, oval, eckig, spitz- Gardinen aus Spitze. Und dann die Rentner selber! Ich mag alte Leute, sie haben was süßes, vorallem mit ostwestfälischem Slang "Hö ma, hoffentlich challert dat noch" . Find ich echt super, würde das gerne in meinen alltäglichen Wortschatz aufnehmen, gelingt mir allerdings nicht so. Aber, eine Sache habe ich zu beanstanden. Warum tragen Rentner immer die gleichen Farben? All ihre Sachen sind beige, oder grünbeige-tanne-braun-gräulich. Einfach nix. Ich würde diese Farben als NIX bezeichnen. So Erdfarben, ganz furchtbar. Kann man denn keine anderen Sachen mehr kaufen? Müssen Opis denn nix-farbene Westen mit einem nix-farbenen Poloshirt zu einer nix-farbenen Shorts mit nix-farbenen Socken und seltsamen Sandalen tragen? Ich habe letztens auf einem 50. Geburtstag eine 83jährige Dame kennengelernt. Sie hatte ein hellblaues Kleid an mit bunten Punkten und sie trug roten Lippenstift. Es sah hübsch aus. Wir haben uns wirklich gut verstanden. Jetzt lässt sie mir Seife zukommen, schon 3 Stück. Das hab ich davon...hoffentlich trage ich kein nix, ich werde es bekämpfen!!!